Speed Cobra
Geschichte
Die Cobra habe ich gebraucht von einem Vereinskameraden übernommen. Im Prinzip fliegt sie wie ein normaler Querrudertrainer, nur eben etwas schneller. Und mit schneller sind mit nem 10ccm Webra Speed mit Resorohr Geschwindigkeiten von bis zu 280km/h im Horizontalflug gemeint (gemessen mittels Dopplereffekt). Da die Cobra aus aerodynamsichen Gründen kein Fahrwerk hat, ist im Laufe der Zeit die Rumpfunterseite etwas häßlich geworden. Nach ca. 5 Jahre Flugbetrieb mit der Cobra habe ich sie auch aufgrund der mangelnden Kunstflugfähigkeiten verkauft und als Ersatz den Heatseeker gebaut.
Nach mehreren Jahren "Cobra-Abstinenz" hat es mich jetzt doch wieder gepack. Da ich seit einiger Zeit schon einen OS-91VFR-DF bei mir rumliegen habe und die Cobra inzwischen von Fliegerland mit einem GFK-Rumpf und etwas dünnerem Profil vertrieben wird, habe ich mir wieder eine zugelegt.
Inzwischen habe den Erstflug erfolgreich absolviert. Im Vergleich zu meiner alten Cobra ist die neue nochmal mindestens eine Klasse schneller. Als Luftschraube hat sich bis jetzt eine 10x10 von APC bewährt, wobei diese aus Stabilitätsgründen unbedingt vorher ausgekocht werden sollte. Der Motor drhet am Boden damit je nach Lust und Laune bis ca. 17500 rpm, in der Luft dürften es deutlich über 20000 rpm sein. Durch die brachiale Motorleistung kann man auf den üblichen Handstart verzichten. Ein gemütlicher "Eimer-Ausleer-Start" hat sich als einfacher und auch sicherer gezeigt.
Anfänglich hatte ich zwei HS81-MG als Querruderservos, mußte diese aber nach dem 6. Flug austauschen. Die Getriebe hatten zwar noch alle Zähne, aber alles wurde so weichgekloppft, daß beide Servos enormes Spiel bekommen haben und somit nicht mehr vernünftig zurückstellen. Ich habe jetzt zwei HS225-MG eingebaut und die scheinen der Aufgabe auch gewachsen zu sein.
Inzwischen habe ich auch mal wieder meine Geschwindigkeitsmeßanlage in Betrieb genommen. Je nach Lust und Laune lag die Geschwindigkeit im Horizontalflug bei 290km/h bis 310km/h. Zur kommenden Saison werde ich wohl noch etwas den Propeller und den Motor optimieren um noch ein paar km/h mehr rauszukitzeln.
Inzwischen hatte ich auch mal ein Picolario mit GPS und Log-Funktion eingebaut und am Wehrer Flugtag mal ein Track aufgezeichnet. Nach dem Auslesen durch die Software habe ich festgestellt, daß nicht jede Sekunde eine Position ermittelt werden konnte, da ich eben auch einige Rollen und Abschwünge geflogen bin, bei denen die GPS-Antenne Richtung Boden gezeigt hat. Da durch den Zeitstempel aber eindeutig festgestellt werden kann, wo die Punkte fehlen, kann man diese Messfehler auch mit etwas Mühe eliminieren. Bei dem oben erwähnten Track wurden die Messfehler nicht rausgeworfen, aber für folgende Messwerte sind sie eliminiert:
GPS-Flug 1.5.2005 in Wehr:
Flugdauer: 6min08s
Maximale Höhendifferenz: 546m
Kumuliertes Steigen: 3753m
Zurückgelegte Wegstrecke: 19,53km
Maximale Horizontalgeschwindigkeit: 349km/h
Maximales Steigen: 198km/h
Maximales Sinken: 250km/h
Am Anfang war ich überrascht, daß das maximale Sinken unter 300km/h war, ist aber einleuchtend, da ich immer nur kurz nach dem Abschwung senkrecht nach unten fliege und danach dann schon wieder einen großen Geschwindigkeitsanteil in horizontaler Richtung habe. Addiert man beide Vektoren kratzt man teilweise an der 400km/h-Marke. Werde aber noch ein paar Flüge mit dem System machen und etwas Messdaten sammeln.
Inzwischen bin ich am Dachauer Speed-Cup 2005 mitgeflogen und habe mit 317km/h mit der Cobra überraschend den 2. Platz in der offenen Klasse und auch in der Gesamtwertung erreicht. Fairerweise muß man aber erwähnen, daß die wirklich schnellen aufgrund des regnerischen Wetters nicht geflogen sind oder keine vernünftigen Meßflüge zustande gebracht haben.
Von der Cobra selbst, wie auch vom Speed-Cup 2005 in Dachau habe ich übrigens jeweils ein Artikel im MFI verfasst.
Technische Daten
Erstflug: 20.6.2004
Länge: 121cm
Spannweite: 128cm
Gewicht: 2910g
Motorisierung: 15ccm OS-Max Impellermotor mit BVM-Resorohr
Besonderheiten: schnell
